Stalla d’Zura // 76O4 Borgonovo Umnutzung eines Stalls zu einem Wohnhaus
BAUHERRSCHAFT: PRIVAT
BAUZEIT: 2O23 – 2O24
Ein alter Stall am Südrand des Dorfkerns von Borgonovo wurde in ein kleines Wohngebäude transformiert. Der Entwurf basiert auf dem Leitgedanken, eine Typologie zu entwickeln, die sich aus der inneren Logik der Stallkonstruktion entwickelt und so eine Eigenständigkeit zu erreichen sucht, die das Wohnen in einem ehemaligen Wirtschaftsbau, der für Tiere und Heu gedacht war, architektonisch legitimiert. Der ehemalige Kuhstall bleibt mehr oder weniger unangetastet und fungiert als flexibler Raum, der ein Zwischenklima als bauphysikalischen Puffer bietet. Oben, im ehemaligen Heuboden, bildet ein zentrales Kreuz aus Stahlträgern sowohl eine neue räumliche Grundordnung als auch ein Auflager für einen einfachen Zwischenboden aus Holz, ein einfacher baulicher Akt, wie man ihn aus alten Wirtschaftsbauten kennt. Die durch das Kreuz entstandenen Quadranten des Heubodens werden durch Möbel ergänzt; der minimale Raum wird durch Nischen, Schränke und subtile Details optimiert, ohne die architektonische Transparenz des Gesamtraums und damit das volle Volumen des alten Heubodens zu stören. Auf dem Stahlkreuz ruht eine "Holzwanne", ähnlich einem Vogelnest, ein geschützter Rückzugsort innerhalb der lebendigen Wohnung auf kleiner Grundfläche. Neben dem pragmatisch gewählten Einsatz von Stahl ist der Umbau komplett aus Holz, aus einfachen Balken und Brettern gebaut. Ihre Oberflächen sind weiß gekalkt, in Anlehnung an die zur Desinfizierung auf Stein und Holz aufgetragenen Schichten aus Kalk im alten Kuhstall.